Die Auswirkung von Ordnung auf unser Leben
Inklusive 3 Tipps für ein ordentlicheres Zuhause

Vielleicht kennst du diese Situation ebenfalls: Du hast über einen längeren Zeitraum viel Stress und langsam, aber sicher wächst das Chaos in deiner Wohnung und beginnt Überhand zu nehmen. Wie fühlst du dich in solchen Momenten?
Ich fühle mich dabei immer jeweils etwas überfordert. Gestresst von der Unordnung selbst aber auch davon, dass es mich stresst, dass es unordentlich ist und ich dennoch gerade nichts daran ändere. Sobald ich jedoch Zeit finde, mich endlich dem Chaos zu widmen und meine Wohnung wieder in Ordnung ist, spüre ich eine ungemeine Freiheit, Erleichterung und Raum für neue Ideen, Gedanken und Gefühle. Dieses Gefühl ist so wohltuend, dass ich mir jedes Mal vornehme, es beim nächsten Mal gar nicht erst so weit kommen zu lassen.
In den folgenden Zeilen möchte ich darauf eingehen, wie Ordnung oder Unordnung zu Hause oder am Arbeitsplatz sich auf uns auswirken können und dir drei Tipps geben, wie es dir einfacher fällt, die Ordnung beizubehalten.
Was bedeutet eigentlich Ordnung?
Unter Ordnung versteht man gemäss Duden einen «durch Ordnen hergestellter Zustand, ein übersichtlicher Zustand».
Die Definition dessen, was als ordentlich gilt, kann stark variieren. Es gibt Menschen mit einem ausgeprägten Ordnungssinn und solche, die eine höhere Toleranz gegenüber Unordnung aufweisen.
Gibt es ein allgemeines Bedürfnis nach Ordnung?
Auch wenn es Menschen gibt, die sich im Chaos sehr wohlfühlen und deren Kreativität von den daraus resultierenden Reizen gefördert wird, lässt sich doch feststellen, dass grundsätzlich eine allgemeine Tendenz des Menschen besteht, eine ordentliche und saubere Umgebung anzustreben.
Bei den meisten Menschen entsteht ein Unwohlsein, wenn die Unordnung überhandnimmt. Diese Empfindung ist nicht bloss subjektiv, sondern konnte in zahlreichen Studien wissenschaftlich nachgewiesen werden. Unordnung lässt den Cortisolspiegel ansteigen, was wiederum Stress verursacht und das mentale Wohlbefinden beeinträchtigt.
Was macht Unordnung mit uns?
Alles, was uns umgibt hat einen Einfluss darauf, wie es uns geht. Somit beeinflusst Unordnung im Aussen auch unser Inneres und damit unser subjektives Wohlbefinden.
Wie bereits erwähnt, kann ein chaotisches Umfeld den Stresspegel erheblich erhöhen. Dadurch kann der wichtigste positive Nutzen, den unser Zuhause für uns haben sollte – nämlich unser psychologisches Wohlbefinden – stark beeinträchtigt werden. Neben Stressgefühlen kann das Chaos auch zu Angst und Ablenkung führen, da es uns schwerfällt, neue Informationen zu verarbeiten und aufzunehmen. Neurowissenschaftler haben dies in Experimenten nachgewiesen, bei denen Probanden in unordentlichen Umgebungen signifikant schlechtere Leistungen erbrachten und Anzeichen von Stress zeigten im Gegensatz zu jenen, die in aufgeräumten Umgebungen ihre Aufgaben erledigten.
Unordnung veranlasst unser Gehirn dazu, ständig zwischen verschiedenen Impulsen und Aufgaben hin und her zu springen, was unsere Konzentrationsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Dies kann auch dazu führen, dass du in einem unaufgeräumten Schlafzimmer weniger gut entspannen kannst und das Gefühl von Erholung und Ruhe am nächsten Morgen ausbleibt.
Zusätzlich wird in der Gesellschaft viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt. Studien zeigen, dass wir ordentlichen Menschen eher vertrauen und sie sympathischer finden. Daher werden wir auch durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen beeinflusst, unsere Räume sauber und aufgeräumt zu halten.
Welche positiven Auswirkungen hat Ordnung?
Ein aufgeräumter, sauberer Raum kann ein Gefühl von Ruhe, Konzentration und Kontrolle fördern. Wir können bessere Entscheidungen treffen und mehr Klarheit gewinnen.
Grundsätzlich fühlen sich die meisten Menschen in einer aufgeräumten Umgebung wohler und sicherer. Da das Äussere stauts auf das Innere wirkt, kann eine harmonische Wohnung dazu beitragen, dass man sich weniger gestresst fühlt.
Zudem kann sich ein Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit einstellen, wenn man seine Umgebung aufräumt und dadurch etwas Positives erreicht hat.
3 Tipps, die dir helfen können, deine Umgebung ordentlich zu halten:
1. Routinen einführen: Ordnung zu halten fällt dir leichter, wenn du feste Routinen etablierst, wann du bestimmte Aufgaben wie Aufräumen, Staubsaugen und Putzen erledigen möchtest. So musst du nicht jedes Mal erneut überlegen, ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Je länger du dich an eine Routine hältst, desto automatisierter kannst du sie ausführen.
2. Aufbewahrungslösungen nutzen: Wenn jeder Gegenstand seinen festen Platz hat, fällt es dir einfacher, die Dinge nach Gebrauch wieder zurückzulegen und Ordnung zu bewahren.
3. Tidy as You Go: Gewöhne dir an, während deiner täglichen Aufgaben gleichzeitig aufzuräumen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass das Chaos überhandnimmt und du resignierst. Beispielsweise könntest du nach dem Kochen immer gleich abwaschen oder Gegenstände direkt wegräumen, nachdem du sie benutzt hast.
Vielleicht hilft dir ab sofort auch das Wissen, warum Ordnung uns so guttut. Möglicherweise siehst du das Aufräumen künftig nicht mehr als lästige Pflicht, sondern als Möglichkeit, mehr Zufriedenheit, Ruhe und Konzentration in dein Leben zu bringen.
Ich wünsche dir eine aufgeräumte Woche.
Alles Liebe,

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